Jährlich am 12. Juni findet der Anne-Frank-Tag statt, um an die deutsche Jüdin Anne Frank zu erinnern, die nach jahrelangem Versteck in Amsterdam von den Nationalsozialisten ergriffen und mit ihrer Familie ins Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert wurde, wo sie im Februar 1945 starb. Ihr Tagebuch ist bis heute ein eindrucksvolles Zeugnis einer dunklen Zeit.
Unsere Schule nimmt seit vielen Jahren den Anne-Frank-Tag zum Anlass, um an die Verfolgung der Juden und Jüdinnen durch die Nationalsozialisten zu erinnern. In diesem Jahr stand der Tag unter dem Motto „Der Geschichte auf der Spur: Biografien, Denkmäler, Stolpersteine“. Der 9. Jahrgang hatte einen ganzen Vormittag die Gelegenheit, gemeinsam mit den TutorInnen diesen Tag anlassbezogen zu gestalten. In den einzelnen Klassen ging es um die Themen „Von der Ausgrenzung zur Deportation – jüdisches Leben unter den Nationalsozialisten 1933-1945“, Stolpersteine als aktuelle Maßnahme der kollektiven Erinnerung sowie jüdisches Leben in Ostfriesland. Virtuelle Rundgänge durch das Anne-Frank-Haus sowie durch das Konzentrationslager Auschwitz hinterließen tiefe Eindrücke bei LehrerInnen sowie SchülerInnen. Die Teilnahme am Anne-Frank-Tag wird im Rahmen unserer schulischen Arbeit als Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus verstanden, um SchülerInnen im Umgang mit Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen zu sensibilisieren. Im Rahmen des Gesellschaftslehre-Unterrichts komplettiert dieser Tag die Unterrichtseinheit „Keine Wahl haben: Was passiert, wenn Demokratien scheitern?“.
Text: Dr. Wiebke Vergin