Im achten Jahrgang verändert sich das Schulleben – Das Thema Berufsorientierung rückt in den Fokus.
Im ersten Halbjahr finden dazu vier Besuche an den Berufsbildenden Schulen I und II in Leer statt. Die Jugendlichen machen sich mit zwei begleitenden Lehrkräften an vier Mittwochen mit dem Bus auf den Weg zur BBS, wo sie Einblicke in verschiedene Berufe unterschiedlichster Art erhalten.
Fragen wie: Was ist eigentlich Steuerungstechnik? Was macht eine Anlagenmechanikerin? Ist Holztechnik ein passender Beruf für mich? Bin ich im Service oder der Backtechnik gut aufgehoben? Oder möchte ich später lieber im Büro arbeiten? rücken in den Vordergrund.
Nach der Orientierung auf dem großen BBS-Gelände geht es für die Jugendlichen unter Anleitung der Berufsschullehrkräfte nach theoretischem Input auch praktisch ans Werk. Es werden Holzwürfel erstellt, mithilfe eines 3D-Druckers Flaschenöffner personalisiert, Burger gebraten, Brötchen gebacken, Umweltproben untersucht, Nägel lackiert und vieles mehr.
Diese erste Kontaktaufnahme und die dadurch gewonnenen Eindrücke erleichtern den Schülerinnen und Schülern einen angstfreien Umgang mit dem Thema Bewerbung und Berufsorientierung.
Weitere Impulse zur Berufsfindung geben die Einzelgespräche mit unseren Berufsberatern der Agentur für Arbeit. Primär werden zunächst jene Jugendlichen beraten, die vermutlich nach dem nächsten Schuljahr in das Berufsleben starten. Der persönliche Kontakt im Rahmen vom Einzelgesprächen ermöglicht das Abfragen von Interessen, das Setzen von Impulsen oder die Beratung, wenn schon ein Berufswunsch feststeht.
Zusätzlich steht im 2. Halbjahr ein Besuch im „BIZ“ Leer, dem örtlichen Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit auf dem Programm. Dieser hilft bei der Diagnose von persönlichen Stärken und Schwächen und bietet einen Einblick in das Feld der Berufserkundung und Berufseignung.
Anfang Februar wird im Rahmen der Pfiff-Tage (Projekt fit for future) ein weiterer Bereich der Erwachsenenwelt behandelt: Unter dem Motto „Demokratie – Erfahren – Erleben – Erlernen“ nähern sich die Schülerinnen und Schüler ganzheitlich diesem ernstzunehmenden Thema auf unterschiedlichste Weise an. Dabei stärken wir im Verlauf des Projektes mithilfe sozialer Trainingsmethoden das Gefühl von „Miteinander Erwachsen werden“ im 8. Jahrgang.
Abgerundet wird die Möglichkeit der Berufserkundung durch die Teilnahme am Zukunftstag, der niedersachsenweit Ende April stattfindet. Dort nutzen viele Schülerinnen und Schüler noch einmal die Chance, praktische Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu erlangen. Hierzu wird auch ein Bericht angefertigt, der im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts Eingang in das Berufsportfolio findet, welches die Schülerinnen und Schüler im Laufe des Monats Mai erstellen. Zusätzlich finden im Fach Deutsch und Wirtschaft Unterrichtseinheiten zum Thema „Bewerbung und Lebenslauf“ statt.
Durch all diese Maßnahmen und Veranstaltungen erleichtern wir unseren Schülerinnen und Schülern den Weg in die Erwachsenenwelt. Die meisten erkennen den anfangs erwähnten Ernst der Lage, legen sich spätestens ab hier ins Zeug, verbessern ihr Noten in Hinblick auf ihren bestmöglichen Schulabschluss und lernen ihre Stärken und Schwächen zu managen.
Text: Ursula Behr