Die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen haben an einer praxisorientierten Förderung zur Berufsorientierung teilgenommen. Dabei sollte es für die Jugendlichen um eine Annäherung an die noch ferne Berufswelt in kleinen Praxisgruppen und um ein erstes Ausloten ihrer persönlichen Stärken im Rahmen einer „Potentialanalyse“ gehen.

Beides wurde in Kooperation mit dem Träger „LeeWerk-WISA gemeinnützige Gesellschaft für Qualifizierung, Integration und Beschäftigung mbH“ durchgeführt.

Im ersten Schritt konnten alle 7. Klassen an jeweils 2 Tagen an einer Stärkeanalyse, dem „hamet BOP-Verfahren“, das heißt dem handlungsorientierten Verfahren zur Beobachtung überfachlicher Kompetenzen im Bereich der Berufsorientierung, teilnehmen.
Den Schülerinnen und Schülern wurden unterschiedlichste Aufgaben gestellt, wie z.B. „Richte mit einem bestimmten Budget eine Wohnung ein!“, oder „Schneide mit dem Cuttermesser eine bestimmte Form aus.“ Es wurde sehr intensiv in den Kleingruppen gearbeitet und alle waren mit vollem Elan dabei. Die Jugendlichen waren später im Auswertungsgespräch oft überrascht, dass es bei der Beobachtung seitens der Betreuer nicht um ihr richtiges Ergebnis ging, denn berufsübergreifende und methodische Kompetenzen, wie Arbeitsplanung, Kommunikationsfähigkeit, Feinmotorik, Symmetrieverständnis oder Sorgfalt standen bei der Analyse im Vordergrund.
Die darauffolgenden Praxistage, die sog. Werkstatttage, wurden direkt beim LeeWerk in Nüttermoor durchgeführt. Dabei lernten die Jugendlichen innerhalb von einer Woche drei unterschiedliche Berufsfelder kennen. An 2x2 und 1x1 Tagen arbeiteten sie in den Werkstätten Metall, Kfz, Holz, Farbe, Gastronomie-Küche, Hauswirtschaft, Wirtschaft/Verwaltung und Friseur/Kosmetik. Es wurde überall gehämmert, gefeilt, geschraubt, gewaschen, gekocht, gedreht, gebürstet, geföhnt, geschmirgelt, gemalt, gebacken, genäht, gezeichnet, gedruckt, gescannt, gegessen, getrunken und gelacht. Die Tutoren, die ihre Klassen begleiteten, waren allesamt hellauf über den Feuereifer und die Freude begeistert. Manch einer, der zuerst auf keinen Fall zu Friseur/Kosmetik wollte, entpuppte sich als talentierter „Figaro“ und einige ungewollt als begeisterte „Autoschrauberinnen“. Die Eltern freuten sich über die produzierten Gegenstände, edle Schreibtischleuchten, filigrane Metallrosen, genähte Schlüsselanhänger und vieles mehr wurde zuhause bewundert. Die Jugendlichen erhielten während der Berufsorientierungsmaßnahme nicht nur Einblicke in die Praxis, sondern auch Rückmeldungen über ihr Verhalten und die Schlüsselkompetenzen, die sie während der Maßnahme gezeigt hatten.
Alle wichtigen Ergebnisse aus der Potenzialanalyse und den Werkstatttagen wurden mit den jeweiligen Jugendlichen und ggf. ihren Eltern im Rahmen eines Abschlussgespräches besprochen und Abschlusszertifikate über erworbene Kompetenzen werden noch nachgereicht. Besonders toll fanden wir die spontane Entscheidung des LeeWerk-Teams, den, aufgrund des Sturmtiefs „Ylenia“, eigentlich ausgefallenen Werkstatttag nachzuholen.